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08.08.2018, 12:47 Uhr
Jeden zweiten Tag ein Einbruch in Reinickendorfer Kleingärten: Nur jeder zwölfte Fall wird aufgeklärt

In Reinickendorf gibt es insgesamt 84 Kleingartenanlagen mit 6.648 Parzellen auf einer Gesamtfläche von über 258 Hektar. Die Kleingärten dienen vor allem der Erholung in der Natur außerhalb des oft stressigen Stadtalltags. Doch auch vor den idyllischen Kleingartenanlagen macht die Kriminalität leider nicht halt. So gab es im vergangenen Jahr 192 angezeigte Fälle von schwerem Einbruchsdiebstahl in Reinickendorfer Kleingartenkolonien. Besonders alarmierend ist dabei, dass über 90 Prozent der Fälle nicht aufgeklärt werden. 

"Nur jeder zwölfte Laubeneinbruch wird aufgeklärt. Das ist deutlich zu wenig, da in vielen Fällen größere Vermögensschäden entstehen", ärgert sich der Reinickendorfer Abgeordnete Tim-Christopher Zeelen (CDU). "Neben der Strafverfolgung ist bei Einbruchskriminalität vor allem auf Prävention zu setzen. Für Hauseigentümer gibt es mittlerweile gezielte Präventionsmaßnahmen. Für Kleingärtner hingegen nicht. Hier muss der Senat nachbessern, denn am besten ist es, wenn der Einbrecher sein Ziel erst gar nicht erreicht und kein Schaden entsteht", so Zeelen weiter. 

 

Bislang sieht der Senat keine Notwendigkeit ein solches Präventionsprogramm zu initiieren. Aus einer Antwort auf eine aktuelle Anfrage im Berliner Abgeordnetenhaus geht hervor, dass spezielle Konzepte zur Kriminalitätsbekämpfung nur bei herausragenden Delikten aufgelegt werden. Da bei Kleingärten die Fallzahlen insgesamt rückläufig sind, sehe man hierzu keine Notwendigkeit.