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27.07.2018, 09:38 Uhr
PM: Zeelen: Sanierungspläne der Bäder-Betriebe bringen Vereine und Rettungsschwimmer in Schwierigkeiten

Im kommenden Jahr werden teilweise zeitgleich mit dem Stadtbad im Märkischen Viertel und dem Paracelsus-Bad die beiden Hallenbäder in Reinickendorf saniert. Dies ist zwar grundsätzlich positiv, bringt aber voraussichtlich die aktiven Vereine und Organisationen in Schwierigkeiten. 

Bild: Berliner Bäder-Betriebe

Nach einer Antwort auf eine kleine Anfrage des Reinickendorfer Abgeordneten Tim-Christopher Zeelen (CDU) an den Senat bekämen die Schulen und Vereine aus dem Stadtbad Märkisches Viertel ab Mai 2019 bis zum Beginn der Sommerferien die Möglichkeit, im Paracelsus-Bad und dem Kombibad Seestraße im Bezirk Mitte den Schulschwimmunterricht durchzuführen bzw. zu trainieren. Ab Schuljahresbeginn 2019/2020 bekommen die Vereine aus dem Paracelsus-Bad Ersatzflächen im Kombibad Seestraße. Der Schulschwimmunterricht aus dem Paracelsus-Bad soll dann ins Stadtbad Märkisches Viertel verlagert werden.

 

Das Problem wird deutlich, wenn man sich die Zahlen des Senats genauer ansieht. Während bei den Schulen die Belegungszeiten konstant bleiben, wird es bei den Bahnstunden für Vereine eine deutliche Reduzierung geben. Eine Bahnstunde entspricht einer 25-Meter-Bahn pro Stunde. 

 

"Nach aktuellem Stand gehen den Vereinen 37,5 Bahnstunden pro Woche verloren. Die derzeitigen Planungen sind nicht zu Ende gedacht. Gibt es bei einer Sanierung Verzug, können die Ersatzbahnen nicht zur Verfügung gestellt werden. Eine gereihte Sanierung wäre besser gewesen, ist aber wegen ablaufender Fördermittel schwer zu realisieren. Dennoch erwarte ich Planungssicherheit für die ehrenamtlichen Vereinsmitglieder und Rettungsschwimmer", so Zeelen. 

 

Tatsächlich sinken die Nutzungszeiten bei den Vereinen. Sind es bis Mai 2019 noch 318,5 Bahnstunden pro Woche, werden es ab Mai 2019 nur noch 281 Bahnstunden pro Woche sein. 

 

Im Gespräch mit Aktiven der der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft in Reinickendorf intensiviert sich der Eindruck, dass die aktuellen Pläne so nicht praktikabel sind. 

 

"Die Lebensretter erzählten mir, dass sie nur noch halbierte Bahnzeiten zur Verfügung gestellt bekommen sollen. Dies bedeutet konkret, dass weniger Schwimm- und Rettungsschwimmerausbildung erfolgen kann. Im Kombibad Seestraße soll die DLRG eine Bahn erhalten, die nicht die erforderliche Tiefe für die Rettungsschwimmausbildung hat. Diese wird damit unmöglich. Und dass in einer Zeit, wo Deutschland sich zum Nichtschwimmerland entwickelt. Hier muss dringend noch einmal nachgebessert werden", fordert Zeelen. 

 

Bei der Baumaßnahme im Paracelsus-Bad handelt es sich um grundhafte energetische Sanierung. Sie wird mit Mitteln des Kommunalinvestitionsförderungsgesetzes finanziert. Im Stadtbad Märkisches Viertel muss die raumlufttechnische Anlage saniert werden. 

 

Kleine Anfrage: http://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/18/SchrAnfr/s18-15298.pdf